Sonntag, 23. Dezember 2012

innerer Monolog


Innerer Monolog


Hallo? Entschuldigung? Ich möcht' ja nicht stören
Aber es wäre nett, würde ich mir kurz zuhören.

Das Jahresende ist so furchtbar sentimental.
Man stellt sich gar komische Fragen
Ist das Leben ein bloßes Phänomen oder ist es phänomenal?
Und habe ich einen freien Willen, habe ich hier das Sagen?

Nein, fatalistisch sollte man nicht werden
Nur weil Lebensplanung so weit entfernt vom Leben ist
Sonst liegen die Träume schon in Scherben
Noch bevor man eine Entscheidung zu ihren Gunsten trifft.

Und lebst du in der Zukunft, so lebst du nicht.
Aufgeschobenes wird keinem Konto gutgeschrieben.
Auch der schönste Diamant braucht zum Funkeln Licht
Drum lerne, dich schon jetzt zu lieben.

Warte nicht darauf, jemand anders zu werden
Niemand hat deine Träume mehr verdient als du
Du verbleibst nicht bis in alle Ewigkeit auf Erden
Drum verschiebe deine Träume nicht immerzu.

Warum pflegst du deine Ängste anstatt dich ihnen zu stellen?
Gepflegte Ängste sehen auch nicht besser aus.
Natürlich wirft die Konfrontation mit ihnen Wellen
Doch sie zu behalten ist der längerfristige Graus.

Warum ängstigt dich die Unsicherheit?
Nicht in der Route deiner Reise liegt das Glück
Sondern in ihrer Bewältigung, ihrer Erlebbarkeit.
Drum schaue auch nie bedauernd zurück.